Gold – historisch betrachtet

Ein völlig vom Gold losgekoppeltes Papiergeld ist eine historische Anomalie. Bis 1971 hatte der Geldersatz immer eine gewisse Bindung zum wahren Geld, dem Gold. Auch wenn dies mit der Gründung der Federal Reserve 1913 in den USA zunehmend durchwässert wurde.  Erst nach Johnsons großen Sozialprogrammen und dem Vietnamkrieg jedoch näherten sich die USA der Pleite und waren so gezwungen massiv Geld zu drucken. Ein Goldstandard würde Regierungen zwingen nur Geld auszugeben, dass sie tatsächlich besitzen.

Aus diesem Grund löste Nixon 1971 den Dollar vom Gold. Da alle anderen Währungen an den Dollar gebunden waren – er war „so gut wie Gold“ – bedeutete das eine internationale Verabschiedung vom Gold, ein einmaliges Experiment. Von 1971 bis 1980 verzwanzigfachte sich der Goldpreis von $ 42 auf $ 877 pro Unze (er beruhigte sich durch die Politik Reagan/Volcker dann vorläufig). In unserer derzeitigen Krise haben wir bis jetzt nicht einmal eine Verdreifachung gesehen, die Verzwanzigfachung würde den Goldpreis auf $ 5100 erhöhen. Wohlgemerkt ist dies keine Änderungen des stabilen Wertes Gold, sondern deutet allein auf den Verfall der Scheinwerte des „Geldes“ hin.

Interessanterweise war einer der Hauptverantwortlichen für die derzeitige Krise, Ex-FED Chef Alan Greenspan, in jungen Jahren Freund und Mitstreiter Ayn Rands und schrieb in „The Objectivist“ bezüglich Gold: „Aber die Gegnerschaft gegen den Goldstandard in jeder Form – durch eine wachsende Zahl von Wohlfahrtsstaat-Befürwortern – wurde von einer viel subtileren Erkenntnis gespeist – nämlich der Erkenntnis, daß der Goldstandard unvereinbar ist mit chronischen Haushaltsdefiziten (dem Wahrzeichen der Wohlfahrtsstaaten). Wenn man den akademischen Sprachschleier einmal wegzieht, erkennt man, daß der Wohlfahrtsstaat lediglich ein Mechanismus ist, mit welchem die Regierungen Vermögen der produktiven Mitglieder einer Gesellschaft konfiszieren, um zahlreiche Wohlfahrtsprojekte zu finanzieren (unterstützen). Ein großer Teil der Vermögenskonfiskation erfolgt durch Steuereinziehung. Aber die Wohlfahrtsbürokraten haben schnell erkannt, daß die Steuerlast begrenzt werden mußte, wenn sie an der Macht bleiben wollten und daß sie auf massives deficit spending ausweichen müssen, d.h. sie müssen Geld borgen, indem sie Staatsanleihen auflegen, um im großen Stil Wohlfahrtsausgaben zu finanzieren. […] Die Abschaffung des Goldstandards ermöglichte es den Verfechtern des Wohlfahrtsstaates, das Banksystem für eine unbegrenzte Kreditexpansion zu mißbrauchen. In Form von Staatsanleihen haben sie Papiervermögen erzeugt, welches die Banken, nach einer komplexen Folge von Schritten, wie Realvermögen als Sicherheit akzeptieren, gleichsam als Ersatz für das was früher eine Einlage in Gold war. Der Inhaber einer Staatsanleihe oder eines auf Papiergeld gegründeten Bankguthabens glaubt, er hat einen gültigen Anspruch auf Realwerte. In Wirklichkeit sind aber mehr Ansprüche auf Realwerte im Umlauf, als Realwerte vorhanden sind. […] Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr.“

Sagte es und druckte dann selber massiv Geld wie nie zuvor. Wahrscheinlich war Greenspan nach wie vor ein Anhänger des Goldstandards, sein Job ihm jedoch wichtiger als die Wahrheit und die Verhinderung der inflationären Depression die der USA nun bevorstehen mag. Höchst irrational, es sei denn er erhofft sich einen Kollaps der Sozialstaaten und ihren Ersatz durch ein freies System. Vielleicht hat Greenspan selbst ja jede Menge Gold. Ayn Rand würde sicherlich den Kopf schütteln, was aus Alan geworden ist.

Eine Antwort to “Gold – historisch betrachtet”

  1. Ganz meine Meinung – danke für die Hilfe! Dieser Punkt wird in Zukunft bestimmt noch populärer werden. Ich kann mich erinnern, da letztens noch was drüber gelesen zu haben. Alles Gute Emanuel Strecker

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